8 Frames mit Vera
Don't forget to love yourself.
Kennengelernt habe ich Vera am Anfang der "Professionalisierung" meiner Fotografie. Sie war ein Workshopmodel bei einer tollen Fotografin, die seinerzeit allerdings auch einige wirklich komische Gestalten mit eingeladen hatte. Am Ende fanden wir uns in der Diskussion wieder, ob man denn auf einem schönen Bild Narben sehen dürfe.
Wie völlig absurd das ist, in einem Portrait einen Teil der Geschichte der portraitierten Person entfernen zu wollen, weil's nicht ins (eigene) Schönheitsideal passt! In der Portraitfotografie geht es doch genau auch darum: Den Menschen wie er ist zu zeigen und kein weichgezeichnetes Abbild eines völlig realitätsfernen Ideals. Und Narben gehören ebenso wie Falten oder Dehnungsstreifen, wie schief verheilte Brüche, Muttermale oder Pigmentflecken und vieles weitere einfach dazu.
Ich entferne auf meinen Bildern in der Regel nur, was in wenigen Wochen auch nicht mehr sichtbar ist - mal einen Pickel, mal ein Haar im Gesicht - weil ich finde, dass die Menschen sie selbst bleiben sollen.
(Natürlich gibt es auch andere Genres der Fotografie wo das nicht zutreffen mag, aber das ist eine andere Geschichte.)
Vera hat mich damals maßlos beeindruckt und anschließend hatten wir die Möglichkeit noch weitere Male zu shooten und ich habe einen zumindest kleinen Einblick in die Geschichten hinter den Narben erhalten. Nun beim 8-Frames Shoot, Jahre nach dem letzten Fototermin mit ihr, stehe ich einer neuen Vera gegenüber. Nicht weniger beeindruckend als damals, ebenso ein wundervoller Mensch und Hammer vor der Kamera und insbesondere "angekommen". Danke Vera.
Mehr findet ihr bei Vera auf Insta
und natürlich auf meinem Instagram-Profil. Mehr Informationen zu den Hintergründen von selbstverletzendem Verhalten u.a. hier.
